DS Simon von Utrecht
Simon von Utrecht306

Schiffsname

Simon von Utrecht

Unterscheid.-Signal

DBCQ

Heimathafen

Cuxhaven

Reederei

Lots- Betriebsverein Elbe e.V., Cuxhaven

Kapitän

Herr Meier

angemuster als

Matrose

Schiffstyp

Dampfschiff

Fahrtgebiet

Elbemündung

Fahrzeit

06.11.0963 - 02.12.1963

Fracht

Lotsenversetzdienst in der Elbemündung

Wissenswertes zu diesem Schiff

Raumgehalt

603 BRT

Groesse

50 m / 9,20 m / 4,80 m

Motor

1200 PS Dampfmaschine

Geschwindigkeit

12 sm

Besatzung

?

Bemerkungen

Abgeschrieben (und verändert) aus Cuxhavener Zeitung v. 16.01.1964
Der Lotsendampfer „Simon von Utrecht“ wurde in Königsberg/Ostpreussen auf der Schiffswerft Union-Gießerei AG gebaut; ebenfalls der Lotsendampfer „Kersten Miles“ der Anfang Juli 1961 außer Dienst gestellt wurde.
„Simon von Utrecht“ war 50 m lang und 9,20 m breit, die Seitenhöhe betrugt 4,80 m, eine 1200-PS-Maschine verlieh dem Schiff die Geschwindigkeit von 12 Knoten. Das Schiff war nicht mit Lotsenkammern ausgestattet, es hatte zwei Schlafräume mit je 20 Kojen und darüber die Lotsenmesse.
Der Lotsendampfer „Simon von Utercht“ war seinerzeit als Ersatzbau für den Lotsendampfer „Capitain Karpfanger“ ins Elberevier eingestellt.
Nach der Indienststellung tat das Schiff ununterbrochen seinen Dienst auf der Elbemündung.
Am 8.September 1939 (nach Ausbruch des zweiten Weltkrieges) musste der Lotsendampfer an die Kriegsmarine abgegeben werden. Er wurde vorwiegend als Ausbildungsschiff in der Nord- und Ostsee eingesetzt. Am 18.Juni 1940 wäre es um Haaresbreite aus gewesen mit der „Simon von Utrecht“. Zum Glück schlugen die Bomben nur hart hinter dem Achterschiff ein. Die Schäden konnten repariert werden. Das Bombardement erwischte die „Simon von Utrecht“ auf der Höhe von Borkum.
Im übrigen ging die Kriegszeit über das Schiff dahin, ohne ihm weitere Schäden zuzufügen, will man von den kriegerischen Umbauten einmal absehen. Denn der eingezogene Lotsendampfer wurde mit Kanonen und Bordwaffen bestückt, er erhielt einen Marinemast und musste  zum Ausgleich im Rumpf  mit Ballast ausgetrimmt werden. Dadurch verlor das Schiff noch mehr an Geschwindigkeit.
Nach Kriegsende wurde die „Simon von Utrecht“  am 26.Juli 1945 dem Wasser- und Schiffahrtsamt zurückgegeben. 1950 wurde das Schiff in seinen Vorkriegszustand zurückversetzt. 1952 erhielt es UKW-Funk und 1954 Radar. Sonst hat sich im Laufe der Jahre nicht viel an dem Schiff verändert.
Das Schicksal der anderen Lotsendampfer soll hier nur kurz gestreift werden. Auch der Lotsendampfer „Ditmar Koel“ wurde „eingezogen“. Bei der Rückführung von Flüchtligen Ende des Krieges wurde er in der Ostsee versenkt.
Bis zum Juli 1960 wurden die Lotsendampfer vom Wasser- und Schiffahrtsamt betreut. Danach gingen die Lotsendampfer in die Betreuung des Lots-Betriebsvereins Elbe e.V. über. Der Bund stellt die Schiffe bereit. Kapitän Paul Meyer übernahm das Kommando auf der „Simon von Utrecht“ und führte es bis zur Außerdienststellung.
Was mit der ausgedienten "Simon von Utrecht" geschehen sollte, war vorher noch nicht entschieden. Der hohen Unterhaltungskosten wegen wurde von Verschrotten gesprochen, andere hingegen plädieren dafür, den betagten Lotsendampfer als Ausbildungsschiff den Seefahrtschulen im turnusmäßigen Wechsel zur Verfügung zu stellen. Dazu aber stellte sich die sehr diffizile Frage: Wer soll das bezahlen?

Wie ich jetzt erfahren habe, wurde die „Simon von Utrecht“
am 11.8.1965 zum Abbruch an Fa. Harmsdorf / Lübeck verkauft.

Links zu Seiten auf denen ich Berichte/Bilder zu diesem Schiff gefunden habe

 

http://www.photoship.co.uk